Eine magische Welt voller Geheimnissen und Gefahren!
Platsch … Platsch … Platsch … Platsch …
Als Spex als erster um die nächste Ecke ging, kamen sie in
eine breite unterirdische Kammer, in der sich ein dunkler
See vor ihnen ausbreitete. Der Lichtschein der Fackel
reichte nicht bis zur Decke, nur auf die
herunterhängenden, gewaltigen Stalaktiten fiel ihr Licht,
schwarzes Gestein, von dem Tropfen um Tropfen in das
Wasser fiel, das sich seltsamerweise trotzdem kaum
kräuselte.
Hinter Spex trat der Leprak um die Ecke. Mit kritischem,
aufmerksamem Blick schauten sich beide um. Was sie
sahen, gefiel ihnen nicht.
Vor ihnen erhob sich der dunkle See und führte weiter
hinaus als der Schein der Fackel weisen wollte.
Ob ihm das Wasser nur deshalb schwarz vorkam, weil der
Grund und die Umgebung in ebendieser Farbe waren,
konnte Spex nicht genau sagen. Das Ufer war etwas
erhöht, als würde der See üblicherweise mehr Wasser
führen, und es gab nur eine Stelle, die bis zu dem Nass
hinunterführte ohne dass man sich allzu weit zu dem
Becken hinunterbeugen musste.
Doch genau wie alles hier, war auch sein Gemüt dunkel
und Spex wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich aus
diesem bedrohlichen, unheimlichen Stollengewirr zu
entkommen.
Nun sahen sie, dass der schwache Schein auch Teile der
unbehauenen Wand erleuchtete: Eine ekelhafte
dickflüssige Substanz lief hinunter, so als würde der Stein
bluten.
Wir sollten vorsichtig sein. Wenn das die einzige
Wasserquelle im Umkreis ist, müssen viele Bewohner des
Wirrwarrs hier in der Umgebung hausen, wer sich solch
eine Behausung sucht … ließ er den Satz unvollendet,
doch Spex konnte sich den Rest denken: Der ist Licht und
fremden Geschöpfen, die das Licht des Dragas lieben,
nicht wohlgesonnen, dachte er bei sich.
Währenddessen begleitete sie ununterbrochen das
nervtötende Tropfen.
Platsch … Platsch … Platsch … Platsch …
Langsam und vorsichtig gingen sie auf den See zu.
Eine grob aus dem Stein gehauene Treppe führte sieben
Stufen zum Wasser hinunter.
Obwohl er sehr behutsam und vorsichtig einen Fuß nach
dem anderen auf die ersten Stufen setzte, wäre er fast
ausgerutscht auf diesen glitschigen Steinplatten.
Vor seinem flackernden Licht flüchteten seltsame Wesen,
die nur noch entfernt wie Fische aussahen. Finster,
schleimig und mit riesengroßen Glubschaugen.
Tiere, die eigentlich an Land lebten, aber denen Kiemen
am Hals und Schwimmhäute zwischen ihren Händen
gewachsen waren. Uralte Wesen, die seit Anbeginn der
Zeit in der Dunkelheit hausten und, halb blind geworden,
ihre übrigen Sinnesorgane weiter ausprägten.
Behutsam hielt Spex seinen Wasserschlauch in den See
und füllte ihn auf. Doch das Eintauchen schlug hohe
Wellen in dem sonst völlig stillen See. Er bemühte sich,
nicht mit dem Wasser in Berührung zu kommen, da es
ihm unheimlich war. Schon war der erste Beutel
aufgefüllt und der zweite kam an die Reihe.
Als seine Hand ins Wasser gelangte strich etwas
schleimig Ekelerregendes über sie hinweg und Spex
zuckte zusammen, zu Tode erschrocken. Dabei verlor er
auf dem glitschigen Stein fast den Halt und sein ganzer
Arm gelangte unter Wasser.
Sofort griffen Klauen mit Schwimmhäuten nach seinem
Arm und versuchten ihn, in ihr Reich zu ziehen, auf dass
er es niemals mehr verlassen solle.
Spex mühte sich, trotz der aufbrandenden Höllenfurcht
ruhig zu bleiben und keine überhasteten Bewegungen zu
machen. So gelang es ihm, fast sachte, seinen Arm zu
befreien. Keuchend hockte er nun vor dem
unterirdischen Weiher mit gebeugtem Rücken und
pochendem Herzen.
Seinen zweiten Trinkschlauch konnte er nirgendwo
sehen.
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