Feh drehte sich um die eigene Achse. Zwölf Türen aus dickem Holz waren in die Wand eingelassen. Dahinter lagen Geheimnisse. Eine getragene Spannung ging von ihnen aus. Jede dieser Türen hatte eine Klinke und wies ein Schlüsselloch auf. Nur zwei dieser Türen waren unverschlossen, die anderen konnten nur mit dem entsprechenden Schlüssel geöffnet werden. Verschlossen und ohne passenden Schlüssel waren es schier unüberwindbare Hindernisse, verwuchsen die Türen, wie eine Einheit mit der Wand. Gewaltsam geöffnet lauerte hinter den Türen bloß der Tod. Für den Träger der Schlüssel aber warteten hinter den Türen viele Antworten verborgen und Feh hatte zu Beginn ihrer Ausbildung viele Fragen gehabt. Neben den zwölf Türen aus massivem Holz gab es noch eine weitere Tür. Die dreizehnte Tür. Sie unterschied sich grundlegend von den anderen. Aus massivem festem Stein, hob sie sich dunkel von dem Grau der Wände ringsherum ab. Keine Angeln, keine Klinke. Eine runde, schwarze Metallplatte aus unbekanntem Material war in die Tür eingelassen. In der Mitte der Metallplatte lagen direkt nebeneinander drei Löcher. Es waren Schlüssellöcher von der Form her. Die passenden Schlüssel stellten die einzige Möglichkeit dar die Tür zu öffnen. Sie war besonders. Das spürte ein jeder, der vor ihr stand. Verlockend und gefährlich gleichermaßen. Wie die Flammen eines Feuers, an dem man sich verbrennen konnte. Dahinter lag eine tiefe Wahrheit verborgen. Der Schleier der Welt. Feh war sich nicht sicher, ob sie den Schleier wirklich beiseiteschieben wollte. Und doch zog es sie geradezu magisch an. Legte man die Hand auf die Tür, spürte man ein Prickeln. Manchmal hatte Feh pulsierende Wärme gespürt, als hätte die Tür ein Eigenleben, an anderes Dragas war sie kalt und abweisend. Es war zweifellos eine Tür, doch egal wie oft Feh gedrückt und geschoben hatte, sie blieb zu. Unverrückbar wie ein Fels, reglos, wie die See an einem windstillen Draga. Diese Tür war nicht zum Öffnen da. Es war eine Tür die geschlossen bleiben sollte.

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